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Tadah

Vereinbarkeit hat viele Facetten

Vereinbarkeit ist so vielfältig wie das Leben selbst. Und so betrifft sie nicht nur Eltern. Jeder Mensch hat Vereinbarkeits-Issues. Und unser viel zitiertes Spruch «Es ist alles nur eine Phase» stimmt nicht nur für Eltern mit Kleinkindern, sondern auch für die Situation mit unseren eigenen Eltern. Aber lest selbst.

Work Life Balance ist ein System, das für uns nicht aufgeht. Viel besser passt für uns das Wort Work Life Integration. Dabei geht es nämlich darum, alles unter einen Hut zu bringen. Und selbst zu gewichten, was für uns wichtig ist und wann es das ist. Das ist selbstredend eine sehr individuelle Sache. Und es kommt extrem darauf an, wo in unserem Leben wir uns gerade befinden. Wir unterscheiden Berufs- und Lebensphasen. Das Ziel: ebendiese möglichst kraftsparend in unser Leben zu integrieren.

Die Berufsphasen verlaufen nicht immer linear: Ausbildung, Weiterbildung, Umbildung
Beruflich haben wir irgendwann einmal eine Ausbildung oder ein Studium absolviert. Wir haben uns mit einem Nebenjob das erste Geld verdient und es wieder ausgegeben. Dann sind wir ins Berufsleben eingestiegen. Ob wir nun einen typischen linearen Karriereweg eingeschlagen haben oder nicht, wir haben uns auf alle Fälle entwickelt. Genau so sollte Karriere im Übrigen auch definiert werden. Denn wer schreibt schon vor, dass eine solche immer nur steil nach oben zeigen muss. Wohin der Weg führt, ist uns allen selbst überlassen.

 

Denn wer schreibt schon vor, dass eine Karriere immer nur steil nach oben zeigen muss. Wohin der Weg führt, ist uns allen selbst überlassen.

 

Die Lebensphasen werden von aussen geprägt: Kind, Hund, Fussballverein, Grosi pflegen
Neben unseren beruflichen Stationen und Abschnitten haben wir ja aber auch einen ganzen Blätz anderer Dinge, die uns beschäftigen. Wir haben Hobbies und ein Zuhause, engagieren uns ehrenamtlich in einem Verein, pflegen Freund- und Partnerschaften oder bilden uns in einem nicht-berufsspezifischen Fach weiter. Auch gesundheitliche oder finanzielle Probleme können uns beschäftigen. Oder aber wir haben andere Verpflichtungen, wie zum Beispiel Kinder, Tiere oder Angehörige, die pflegebedürftig sind. Auch diese lassen sich wieder in verschiedene Phasen unterteilen. Unsere Herausforderungen mit einem Kleinkind sind andere als mit einem Schulkind oder einem Teenager. Eine Katze oder ein Pferd – unterschiedlich zeitintensiv. Und zu pflegende Angehörige sind eine nicht nur zeitliche, sondern auch emotionale Belastung.

 

20 Prozent aller Unternehmen beschäftigen Mitarbeitende, welche Angehörige pflegen oder betreuen. Das muss im Übrigen nicht einmal nur das Grosi sein. Das Schicksal kann auch beim Partner zuschlagen.

 

Eines ist klar: Angehörige übernehmen in der Pflege eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Rund 20 Prozent aller Unternehmen beschäftigen Mitarbeitende, welche Angehörige pflegen oder betreuen. Das muss im Übrigen nicht einmal nur das Grosi sein. Das Schicksal kann auch beim Partner zuschlagen, der dann nicht mehr erwerbsfähig ist. Damit hier neben der ganzen emotionalen Belastung zumindest die finanziellen Sorgen nicht auch noch mitspielen, hilft es, vorzusorgen. Eine Erwerbsausfallversicherung lohnt sich allemal.

Die Kombination der Berufs- und Lebensphasen – ein Buch mit sieben Siegeln?
Doch zurück zur Vereinbarkeit. Was wir anstreben? Eine für das Individuum passende Kombination der Phasen. Damit dies erreicht werden kann, braucht es neben Flexibilität vor allem eines: Unternehmen, die bereit sind, über den Tellerrand zu schauen und weiter zu denken. Vereinbarkeit muss Teil der Firmenkultur werden und somit einer Strategie folgen. Was wiederum heisst, dass sie messbar sein muss.

 

Vereinbarkeit muss Teil der Firmenkultur werden und somit einer Strategie folgen.

 

Vereinbarkeit ist nicht bloss ein unternehmerisches Lippenbekenntnis, ein soziales Engagement. Die richtige Strategie in Sachen Familienfreundlichkeit zahlt auf die Unternehmensziele ein, hilft gar, diese zu erreichen. Ganz gleich, ob Mitarbeiter ihre Kinder betreuen oder ihre Eltern pflegen müssen - beides ist Teil unserer Lebensphasen, somit unseres Lebens und müssen mit unserem Beruf kompatibel gemacht werden. Wir arbeiten deshalb eng mit Unternehmen zusammen, um hier den Gap zwischen Unternehmens- und Mitarbeiter-Wahrnehmung zu schliessen. Wir bleiben dran.