Simona Bahnsen ist zu viel mehr fähig, als sie dachte. Dies wiederum hat sie sich zumindest immer dann gesagt, wenn sie in ihrer Mutterrolle nicht mehr weiter wusste. Weiter ging es aber jedesmal. Und mittlerweile sie ihrer Mutter so ähnlich, dass sie sogar schon Pilcher-Filme schaut.
Tadah: Wie hat sich dein Leben verändert, als Du Mutter wurdest (im Guten und im Schlechten)?
Eigentlich nur positiv - die Mutterrolle hat mit total erfüllt. Ich habe aber immer Teilzeit gearbeitet und war froh um diesen Ausgleich. Nur zu Hause mit den Kindern zu sein, da wäre mir wahrscheinlich die Decke auf den Kopf gefallen. Das einzig Negative: die Kilos der Schwangerschaft, die ich mühsam abarbeiten musste.
Steckbrief
NAME
Simona Bahnsen
KIDS
Quirin (16), Eemèl (13)
WORK-LIFE-BALANCE
100% Kindergärtnerin
Findest Du Elternratgeber wertvoll? Und wenn ja, welche? (Hat ein Buch Deinen Erziehungsstil beeinflusst?)
Als ich schwanger war habe ich «Ihr Baby kann’s» von Rita Messmer gelesen, das fand ich spannend. Ich finde Ratgeber total okay, vor allem wenn man sich für ein bestimmtes Thema interessiert. Aber ganz ehrlich: Ich lese lieber andere Bücher.
Welchen Ratschlag würdest Du einer Mutter geben, die ihr erstes Kind erwartet?
Geniesse jede Minute mit deinem Kind, schaue aber auch, dass deine Zeit und die Zeit als Paar nicht zu kurz kommt.
Wann und warum wusstest Du, dass der Vater Deiner Kinder der Vater Deiner Kinder werden wird?
Das ist ziemlich spontan entstanden: Wir waren frisch verliebt und wussten beide, dass wir Kinder wollten. Nach nur drei Monaten war ich schon schwanger - es hat einfach gepasst.
Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, dann kommt noch was dazu und wenn man keine Wahl hat, dann muss man einfach, dann funktioniert man.
Hast Du je gedacht: Das schaff ich nicht? Und wenn ja, in welcher Situation? Und wie hast Du sie gemeistert?
Ich bin oft an meine Grenzen gekommen, weil ich viel alleine mit den Kindern war und keine Unterstützung hatte von den Grosseltern. Aber immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, dann kommt noch was dazu und wenn man keine Wahl hat, dann muss man einfach, dann funktioniert man. Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen gesehen von einem Mann, der alleine durch die Wüste gegangen ist. Als man ihn fragte, wie er das geschafft habe, gab er als Antwort: Der Mensch ist zu viel mehr fähig, als er denkt. An diesen Satz habe ich oft gedacht und habe meine Grenzen überwunden.
Hast Du manchmal ein schlechtes Gewissen Deinen Kindern gegenüber?
Eigentlich selten, nur wenn ich ab und zu mal laut werde und meine Stimmlage nicht mehr unter Kontrolle habe. Danach entschuldige ich mich aber dafür.
Darf man als Mutter lügen? Und wenn ja, wann und wieso
Grundsätzlich sollte man nicht lügen. Aber kleine Notlügen sind erlaubt, finde ich.
Was landet auf keinen Fall in Eurem Kinderzimmer?
Ein TV , Spielkonsolen und Esswaren.
Euer Lieblingskinderbuch?
Elmar, der Regenbogenfisch und Papa Moll.
Wie sieht ein idealer Tag mit Deinen Kindern aus?
Ein idealer Tag beinhaltet ein gemeinsames Frühstück, bei dem wir besprechen, was wir machen. Bei uns darf jeden Sonntag ein anderes Familienmitglied bestimmen, was gemacht wird - ganz gleich ob Ausflüge, Velotouren, Wanderungen usw. Einer dieser Tage ist einfach ein normaler Tag : aufstehen, frühstücken, Schule, Arbeit, am Mittag essen wir alle gemeinsam, dann wieder Schule, Arbeit, am Abend klappt es manchmal , dass wir zusammen essen. Aber meistens haben alle noch ihr eigenes Programm mit Training oder anderem.
Welche Charaktereigenschaften soll Dein Kind von Dir haben?
Zuverlässigkeit, Spontanität, Ehrlichkeit und Kreativität.
Was wirst du Deinem Kind nie erzählen? Und warum nicht?
Sie dürfen alles wissen - zum richtigen Zeitpunkt.
Was ist Eure nächste Feriendestination?
Ostern nach Berlin, im Sommer nach Finnland.
Ich werde meiner Mutter je länger je ähnlicher. Ich schaue Sonntagabend ja schon Rosamunde Pilcher Filme.
Wofür gibst Du am meisten Geld aus?
Für Essen und für Kleider.
Wie ähnlich bist Du Deiner eigenen Mutter?
Je älter ich werde , desto ähnlicher werde ich ihr. Ich bin schon so weit, dass ich am Sonntagabend Rosamunde Pilcher im Fernsehen schaue -wenn mir das mal jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte…
Was inspiriert dich?
Menschen die ich kenne, kennenlerne oder einfach nur beobachte.
Was macht Dich nervös?
Wenn alles verplant ist und ich keine Zeit für mich habe.
Wie und wo tankst Du für den nächsten Tag Energie?
Beim Kochen, beim Spazieren in der Natur, beim Sport, und natürlich beim Schlafen.
Hat sich Deine Einstellung zu Deiner Karriere geändert, seit Du Mutter bist?
Als Kindergärtnerin macht man ja nicht unbedingt Karriere. Seit ich jedoch selbst Kinder habe, fällt es mir viel einfacher, die Kinder und auch die Eltern zu verstehen.
Welcher Mutter möchtest Du das Wort übergeben und wieso?
Ich möchte mein Wort an Gisela Bühler übergeben. Sie ist eine langjährige gute Freundin und ich bewundere sie, wie sie alles managt mit ihren fünf Kindern und der Arbeit und immer Zeit hat, kreativ zu sein.