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Immer mehr Männer arbeiten Teilzeit. But: do they?

Die Mehrheit der Schweizer Eltern würde gerne Teilzeit arbeiten, besagt eine Studie von Swiss Life. Der Hauptgrund dieses Wunsches: mehr Zeit für Kinderbetreuung und Haushalt. Trotzdem arbeitet noch immer ein Grossteil der Väter in einem 100%-Pensum. Die Tendenz der Teilzeitarbeit bei Vätern ist zwar steigend, aber nur wenige Familien schwören dem traditionellen Familienmodell ab. Eine Spurensuche.

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Immer mehr Männer möchten ihr Arbeitspensum zugunsten der Familie verringern oder garamänd sogar auf eine Karriere im althergebrachten Sinne verzichten. Sagen sie. Obschon die Tendenz der Männer in Teilzeitjobs steigend ist, zeigen die Zahlen doch auch eines: Der Wunsch nach mehr Familienzeit ist da, an der Umsetzung darf durchaus noch etwas gearbeitet werden – seitens der Wirtschaft, aber auch seitens der Familien selbst.

 

Kann man in der Wirtschaft denn besser auf uns Mütter verzichten als auf die Väter?

 

Gefallen sich die Männer in ihrer Rolle als Ernährer zu gut? «Ich verdiene mehr als meine Frau, würden wir ein Teilzeitmodell fahren, hätten wir einiges weniger Einkommen», hören wir manchmal. Oder: «Für mich als Rechtsanwalt, Arzt, Ingenieur, Architekt wäre es schwierig, mein Vollzeitpensum zu reduzieren». Für uns als Rechtsanwältinnen, Ärztinnen, Ingenieurinnen oder Architektinnen jedoch ist es trotzdem möglich. Kann man in der Wirtschaft denn besser auf uns Mütter verzichten als auf die Väter?

Nur wenige Familien schwören also dem traditionellen Familienmodell ab. Da gibt's den Papi-Tag. Oft der Freitag. Aber auch dann kommen auf dem Spielplatz auf jeden anwesenden Papi zehn Mütter. Oder in Zahlen: 58% der berufstätigen Frauen arbeiten Teilzeit, Männer jedoch nur zu 17%. Kein Wunder stehen da nicht viele neben dem Sandkasten. Wenn auch Gott sei Dank immer mehr, denn es gibt sie, die Vorteile von Teilzeitarbeit. Die gelten für die Familie, für die Arbeitgeber und auch für Väter, versprochen.

Welche Rolle spielen die Unternehmen?
Werden Väter von Unternehmen aufs Karriere-Abstellgleis gestellt, wenn sie mit ihrem Teilzeitwunsch ankommen? «Der will nicht fürschi kommen», «Mit einem 60%-Pensum kommt er für eine Führungsposition natürlich  nicht in Frage». Schwierig, hiergegen anzukämpfen. Aber doch wichtig, denn ohne die Männer werden wir in Sachen Vereinbarkeit und auch in Sachen Gleichstellung auf keinen grünen Zweig kommen.

Viele Unternehmen haben erkannt, dass Teilzeitstellen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Das geht mit Jobsharing, sogar auf Managementstufe. Oder mit Home Office, wobei ein solches mit Kleinkindern oft schwieriger zu bewältigen ist.

Hier die spannendsten Fakten zum Thema «Männer und Teilzeit»:

«Teilzeitarbeit ist bei den erwerbstätigen Schweizern seit 1991 zunehmend – bei den Männern allerdings etwas schwächer als bei den Frauen.»
Bundesamt für Statistik, 2020

«Ab 45 Jahren nimmt der Anteil an teilzeitarbeitenden Müttern etwas ab. Bei den Vätern ist das Gegenteil der Fall: Die Zahl steigt ab dem 35. Lebensjahr.»
Teilzeitstudie Swiss Life, 2019

«Väter sind viel zufriedener, wenn sie selbst mehr arbeiten. Dies ist ein Indiz dafür, dass Väter noch immer an alten Rollenbildern festhalten und sich in der Rolle als Ernährer der Familie wohlfühlen.»
Teilzeitstudie Swiss Life, 2019

«Männer arbeiten am häufigsten Teilzeit, wenn sie alleine leben. Befinden sich jedoch Kinder unter 25 Jahren im gleichen Haushalt, ist nur noch jeder zehnte Vater mit einem reduzierten Pensum erwerbstätig.»
Bundesamt für Statistik, 2017

«Väter geben als Hauptgrund für Teilzeitarbeit viel häufiger als Mütter an, dass sie mehr Zeit für ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten brauchen und eine bessere Work-Life-Balance erreichen wollen.»
Teilzeitstudie Swiss Life, 2019

«Eine gute Work-Life-Balance ist den meisten Männern wichtiger als eine hohe berufliche Stellung oder eine Karriere.»
Statista Research Department, 2019

«Im Jahr 2019 arbeiteten Beschäftigte in der Schweiz durchschnittlich 31,8 Stunden in der Woche; die Männer 36,7 Stunden, die Frauen 26,2 Stunden.»
Statista Research Department, 2020

«Deutlich mehr vollzeitarbeitende Mütter als Väter kommen bereits müde zur Arbeit, weil sie vorher noch Hausarbeit zu erledigen hatten.»
Teilzeitstudie Swiss Life, 2019