Wir lieben es zu kochen. Für die Familie. Für Freunde. Ja, sogar für uns selber. Und das, was wir lieben, sollten wir teilen. Deswegen stellen wir uns auch mit unseren Kindern in die Küche. Und merken: Ja, das geht. Sehr gut sogar.
Damit das Küchenabenteuer – und ja, das ist es durchaus – gut ausgeht, gibt es einige einfachen Tipps und Tricks zu beachten. Allen voran der wichtigste: Zeit einplanen. Auch wenn wir diese selten haben, wenn wir mit Kindern kochen, brauchen wir sie. Denn es geht alles ein bisschen weniger schnell. Und das ist auch gut so, denn schliesslich möchten wir ja eben diese Zeit mit unseren Kindern verbringen. Einher mit der Zeit, geht die Geduld. Weil: siehe oben. Und weil Kinder Dinge gerne selber machen. Und das wiederum… Ja genau, Ihr wisst, was wir sagen wollen.
Vor dem Kochen
Hygiene
Wenn wir mit Esswaren zu tun haben, gilt es eine gewisse Sauberkeit einzuhalten. Und damit meinen wir nicht, dass man sich nicht dreckig machen kann – und wird. Oder dass man nicht mal den Löffel abschlecken darf – und sollte. Aber gewisse Grundsätze gelten, wie etwa Hände waschen und Haare zusammenbinden. Und Kleider anziehen, die dreckig werden dürfen. Oder aber ein altes T-Shirt von Papa oder gar eine eigene Schoss.
Warenkunde
Gemeinsam mit dem Kind anschauen, was man kocht, ihm dann sagen, was da alles rein kommt und ihm dann auch noch erklären, wo das alles herkommt. Ja genau, wir sprechen auf die «die-Milch-kommt-nicht-aus-dem-Tetra Pak»-Thematik an.
Management
Was uns im Alltag manchmal schwer fällt, ist in der Küche mit Kindern fast Pflicht. Denn es läuft nicht nur einfacher, wenn alle Zutaten bereit stehen und nötigen Hilfsmittel wie Küchenmaschinen schon zusammengeschraubt sind, es ist ganz einfach auch sicherer.
Regeln aufstellen
Und hier kommt der schwierige Teil für die Kinder: erst hören, dann machen. Da wir in der Küche ja auch mit Dingen zu tun haben, die schlicht und einfach gefährlich sind, gilt es, dies den Kindern auch begreiflich zu machen. Die Herdplatte ist heiss! Ein Tropfen heisses Wasser, der sofort darauf verdampft und laut zischt, hilft dem Kind, dies auch zu begreifen. Messer sind scharf! Wenn’s das Rüebli schneidet, dann auch den Finger. Verbunden mit der Information, dass es dann blutet, hilft meistens, es nicht ausprobieren zu wollen.
Regeln
Unsere Regeln in der Küche
- Kinder nie unbeaufsichtigt lassen.
- Heisses oder gar kochendes Wasser ist tabu für Kinder.
- Nicht an den Herd- resp. Backofenknöpfen rumdrehen.
- Backofen nie aufmachen.
- Immer von sich weg schneiden.
- Flüssigkeiten – auch wenn nicht heiss – immer von sich weg abgiessen.
- Das Messer gehört nicht in den Mund. Nie.
- Mit dem Messer in der Hand nicht fuchteln und schon gar nicht aufstehen und/oder rumrennen.
- Elektrische Maschinen nur mit unserer Hilfe bedienen und nur mit trockenen Händen.
Während des Kochens
Machen lassen
Erklären, vorzeigen und dann wirklich: machen lassen. Und den Kindern dabei ruhig etwas zutrauen. Denn wenn wir ihnen gut und richtig erklärt haben, wie etwas geht, wie sie es selbst machen können und worauf sie achten sollen, dann klappt das meistens auch. Und wenn dabei das Tannenbaum-Mailänderli eher nach Dreieck-Mailänderli ausschaut oder die Küchenplättli beim Pizza bestreichen in einem schicken roten Tüpflimuster daherkommen, dann ist das eben dann so. Und gut so.
Schneiden
Damit’s mit dem Schneiden besser klappt, gibt’s verschiedenste Kindermesser. Ab einem gewissen Alter geht’s aber gradsoguet auch mit den normalen. Anfangs sollten Kinder nur weiche Sachen schneiden. Angefangen bei Banane zum Beispiel. So bekommen sie ein Gefühl dafür. Zudem sollte man unter das Schneidebrettli einen nassen Lumpen legen. So rutscht nämlich nichts weg.
Sicherer Halt
Im Sitzen kocht’s sich fürs Kind einfacher. Und sicherer. Wenn es in der Küche oder am Herd mitschauen oder mithelfen darf, sollte es auf einem sicheren Schemmeli, einem Learning Tower oder einem TripTrap stehen.
Kreativität zulassen
Und das in allen Belangen. Sei es Form oder Farbe – oder gar Geschmack. Wenn das Kind gerne Curry in der Salatsauce will, wieso nicht? Und wenn die Hörnli mit Ghacktem dieses Mal als Müscheli daherkommen, so what? Und mit Lebensmittelfarbe haben wir schon manches Gericht schön gemacht. Der blaue Sonntagszopf war zumindest der Hit.
Loben
Es ist ja so eine Sache mit dem Lob. Einerseits brauchen wir alle Anerkennung und mögen es gelobt zu werden. Andererseits heisst es immer: Man soll die Kinder nicht zu oft und zu viel loben. Ermutigen, heisst das Zauberwort. Finden wir prinzipiell auch. Denn Ermutigung erwartet keine Perfektion. Und soll das Kind auffordern, es nochmals zu versuchen, wenn's mal nicht geklappt hat. Und trotzdem – manchmal ist's einfach nur ein: Wow, das hast Du super gemacht. Weil's eben so ist.
Nach dem Kochen
Aufräumen
Ja'a. Auch das gehört dazu. Ist beim Spielen ja nicht anderst. Aber auch beim Kochen ist es definitiv nicht der Teil, den die Kinder am liebsten haben. Wenn wir es aber mit einem Kuchenförmlibad im Lavabo verbinden, oder dem Kind einen eigenen Lumpen in die Hand drücken und sagen, es soll doch mal auf allen Vieren den Boden wischen, klappt's meistens. Zumindest für zwei Minuten.
Essen
Weil Selbstgekochtes doch immer noch am besten schmeckt. Und dabei sogar das selbstgeschnittene Gemüse ganz selbstverständlich verdrückt wird.