Nicht nur die Kinder, auch uns selbst sollten wir vor Zeckenstichen schützen. Ganz besonders jetzt. Denn: Der Frühling ist da. Und damit auch die Zecken. Diese wiederum übertragen Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Beide Krankheiten können schlimme Verläufe nehmen. Was Du gegen Zeckenstiche tun kannst und was die beiden Zeckenkrankheiten voneinander unterscheidet, liest Du hier. Samt einigen Tipps zur Vorsorge, die in diesem Fall viiiiiiiiiiel besser ist als Nachsorge.
In der Schweiz werden immer mehr Menschen von Zecken gestochen.
Zeckenstiche sind schmerzlos, doch sind je nach Risikogebiet 5 bis 50% der Zecken mit dem Borreliose-Erreger infiziert. Weshalb gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) jedes Jahr etwa 10'000 Menschen an Borreliose erkranken. Die fiesere Variante, die FSME, kommt zum Glück weniger häufig vor, aber es sind doch etwa 100 bis 250 Fälle pro Jahr (zu denen man nicht gehören will). In ganz seltenen Fällen wie bei Angelika Wick überträgt eine Zecke gleich beide Krankheiten.
Was sind die Gefahren von Borreliose und FSME?
Die Borreliose ist eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi. Sie befällt unter anderem die Haut, die Gelenke, das Nervensystem und selten das Herz. Es kommt zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und anderen Symptomen. Wird die Borreliose nicht erkannt und behandelt, kann sie bleibende Behinderungen zur Folge haben.
Die Infektion durch einen FSME-Erreger ist noch hinterhältiger und kann zu einer Gehirnentzündung führen. Oft verläuft die Infektion beschwerdefrei, kommt es jedoch zur Krankheit, kann sie zu bleibenden Schäden und in seltenen Fällen bis zum Tod führen.
So erkennst Du Borreliose und FSME:
Borreliose
FSME
Symptome
- Fieber
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Müdigkeit
- Hautrötungen
- Fieber
- Grippebeschwerden
- Lichtempfindlichkeit
- Schwindel
Verlauf
- Sehr unterschiedlich, häufig sogar unbemerkt
Ähnlich wie Grippe, dann Entzündung des Nervensystems
Impfung
- Noch nicht möglich
- 95% Impfschutz (empfohlen)
Behandlung
- Antibiotika
- Keine Heilung möglich/Linderung der Symptome
Was tun bei einem Zeckenstich?
Erstmal keine Panik. Dass Du die Zecke entdeckt hast, ist schon mal gut, denn nur so kannst Du die Einstichstelle auf eine mögliche Infektion hin im Auge behalten.
Entferne die saugende Zecke sofort. Ruhig und kontrolliert. Pack die Zecke möglichst hautnah mit den Fingern oder einem Hilfsmittel und zieh sie langsam heraus. Je weniger die Zecke gequetscht wird, je weniger Körperflüssigkeiten austreten, desto besser. Danach die Stichstelle gut desinfizieren.
So geht’s richtig:
Vergiss all die gutgemeinten Hausmittelchen. Eine Zecke ziehst Du am besten senkrecht zur Hautoberfläche heraus.
- Nicht mit einem Ruck
- Ohne zu drehen
- Ohne zu quetschen
Ganz wichtig: Beobachten.
Nicht jeder Zeckenstich ist gefährlich. Geht die Rötung allerdings nicht zurück, oder weitet sie sich kreisförmig (Wanderröte) aus, geh sofort zum Arzt oder zur Ärztin. Besonders, wenn Du in den folgenden Tagen auch noch grippeähnliche Symptome bekommst.
Tipp 1: Lange Hosen
Im Wald ist lange Bekleidung besser als Shorts und T-Shirts. Helle Farben helfen, die Zecken schneller zu entdecken.
Tipp 2: Sockensperre
Zecken kommen von unten. Socken über die Hosen versperren ihnen den Weg unter Deine Kleidung.
Tipp 3: Insektenspray
Einfach, aber effektiv. Auf offene Hautstellen sprühen und alle paar Stunden wiederholen.
Tipp 4: Abendkontrolle
Ganz wichtig: jeden Abend nach Zecken checken. Sie mögen dünne, warme Hautstellen. Also vor allem nachsehen in den Kniekehlen, unter den Armen, am Hals und am Kopf und im Intimbereich.
Tipp 5: FSME-Impfung
Da FSME nicht geheilt werden kann, ist Vorsorge umso wichtiger. Mit der empfohlenen Impfung hast Du eine grosse Sorge weniger.