Weihnachten steht vor der Tür und damit auch viele, viele Familienfeste und somit Familienessen. Diese ziehen sich bekanntlich ja oft in die Länge. Viel feines Essen, viel guter Wein – viel Zeit, die man am Tisch verbringt. Für Kinder nicht ganz so einfach. Wie also sorgen wir dafür, dass das Weihnachtessen für wirklich alle zum Festessen wird? Wir haben bei Psychologin Marianne Bolliger-Crittin nachgefragt. Und uns auch von Stokke®-Kinderstuhl-Designer Peter Opsvik inspirieren lassen.
Marianne Bolliger-Crittin ist Psychologin und berät und therapiert Kinder und Jugendliche. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern.
Essen ist nicht bloss Nahrungsaufnahme. Auch an Weihnachten nicht, wenn das Fondue Chinoise oder die Weihnachtsgans auf dem Tisch steht. Wir kommen zusammen, wir tauschen uns aus, wir möchten dabei auch unseren Kindern auf Augenhöhe begegnen – physisch, aber auch psychologisch. Also mit entsprechend designten Kinderstühlen und mit entspannten Nerven. Das eine haben wir – Stokke® sei Dank – bereits in unseren Familien- und Ess-Alltag integriert. Am anderen arbeiten wir noch.
Weil Weihnachten und damit das Weihnachtsessen bald vor der Türe steht, haben wir Marianne Bolliger-Crittin, Kinderpsychologin, um Rat gefragt.
Bald ist Weihnachten. Essen, Geschenke, Besinnlichkeit und viel Zeit, die wir am Esstisch verbringen. Mit Kleinkindern manchmal ziemlich anspruchsvoll. Wir brauchen also die ultimativen Tipps einer Expertin, liebe Marianne.
Ich weiss nicht, ob ich die ultimativen Tipps habe, die sich manche Eltern wünschen. Häufig liegen die Erwartungen Erwachsener an die Kinder fern von aller Machbarkeit. Und wenn es um Weihnachten geht, ist die Gefahr vor falschen Erwartungen so oder so um ein Vielfaches erhöht. Alle wünschen sich so sehr ein friedliches und ruhiges Fest, so wie wir es aus den Bilderbüchern kennen, dass die Feierlichkeit nicht selten zusammenbricht unter den hohen Erwartungen.
Können Kinder denn überhaupt stillsitzen?
Wenn's ums Stillsitzen der Kleinen geht, kommt es sehr auf das Alter der Kinder und auf die zu erwartende Dauer an. Denn auch wenn sie sich an den Tisch setzen, sind Kinder immer noch Kinder und keine kleinen Erwachsenen. Bei den Tischregeln kommt es darauf an, was im Alltag gelebt wird. Wird sonst nicht darauf geachtet, kann man das auch an Weihnachten und wenn man zu Besuch ist nicht erwarten.
Als Peter Opsviks Sohn 1972 zwei Jahre alt war, da gab es keine Hochstühle. Und damit auch keine Kinder, die auf Augenhöhe am Tisch sitzen konnten. Er designte den Tripp Trapp®, einen Hochstuhl, dank dem Babys und Kleinkinder heute in das Geschehen am Essenstisch integriert werden und direkt neben den Eltern lernen können. Kurz: Die Kinder wurden angehoben, der Grössenunterschied verringert.
Mit den Hochstühlen und Sitzen unseres Coworking-Partners Stokke® sitzt das Kind näher am Tisch, was wiederum die Eltern-Kind-Bindung fördert.
Wie wichtig sind denn Tischmanieren wirklich?
Bei den Tischregeln und Tischmanieren laufen ganz verschiedene Themen zusammen. Es geht oft um das soziale Miteinander, Respekt, Bindung und Zugehörigkeitsgefühl sowie Selbstwirksamkeit. Grundsätzlich vergleiche ich Tischmanieren gerne mit einer persönlichen Visitenkarte. Manche könnten argumentieren, dass es dabei nur um eine Fassade geht, um irrelevante Konventionen. Doch hier beginnt doch der Respekt vor dem Gegenüber und das soziale Miteinander und setzt den Rahmen dafür, dass sich alle wohl fühlen. Und dies sind Werte, die den meisten Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder wichtig sind.
Wir sollen also streng sein?
Bei kleinen Kindern gehört es zur gesunden Entwicklung, dass sie das Essen mit allen Sinnen erleben dürfen. Die Erwartungen an die Tischmanieren sollten jedoch immer wieder ans Alter angepasst werden. Grundsätzlich sind Verhaltensmuster, die sich in frühen Entwicklungsphasen einprägen, hartnäckiger verankert und ändern sich nicht mehr so einfach.
Bei den gewünschten Tischmanieren und -Regeln gibt es ganz verschiedene Toleranzgrenzen. Jede Familie soll diese für sich bestimmen. Das heisst aber auch, dass sich dann alle daran halten sollen – Eltern können von den Kindern nicht etwas erwarten, das sie selber nicht einhalten. Wenn eine Mutter die ganze Zeit nervös aufsteht und in die Küche läuft oder der Vater ständig das Handy heraus nimmt, kann man von den Kindern auch kein anderes Verhalten erwarten. Kinder lernen am meisten durch Vorbilder, also Lernen am Modell. Das heisst: Kinder brauchen Erwachsene am Tisch, die vorleben. Grundsätzlich empfehle ich eher weniger, dafür verbindliche Regeln (welche dies sind, ist Geschmacksache) zu bestimmen.
Kleinen Kindern können wir schlecht erklären, dass Mami und Papi noch kurz in Ruhe zu Ende essen wollen, weil sie es noch nicht verstehen können. Was hilft hier damit der Löffel beim Weihnachtsessen nicht auch zum 254. Mal auf den Boden geworfen wird und ein wenig Ruhe an den Tisch kommt?
Auch schon die Kleinsten lernen sehr viel durch beobachten und imitieren. Wenn das gemeinsame Essen am Tisch zur Regel gehört, gewöhnen sich die Kinder schon früh daran. Aber auch hier hat das ruhige Sitzen, je nach Alter und Charakter ein früheres oder späteres Ende. Dieses Ende kann man etwas herauszögern indem man sich dem Kind annimmt und es auf spielerisches Art und Weise beschäftigt. Das kann ein ruhiges Spiel sein in dem man die Gabel unter der Serviette versteckt und wieder zum Vorschein bringt oder einen Gegenstand hinter dem Rücken in einer Faust verbirgt und das Kind dann raten lässt in welcher es versteckt ist.
Das Löffel-Herunterwerf-Spiel, erfunden von den ganz Kleinen, ist übrigens ein Klassiker und ist verbunden mit der Phase in der das Kind Ursache-Wirkung testen möchte. Es muss ganz unbedingt herausfinden, was passiert und ob auch wirklich immer das gleiche passiert, wenn es etwas herunter wirft. Das Herunterwerfen kann aber auch bedeuten, dass das Kind satt ist, kein Interesse mehr hat am Essen und sich langweilt. Da lohnt es sich, mit dem Kind ein neues Signal zu üben, mit dem es den Wunsch nach Beendigung des Essens ausdrücken kann, solange es noch nicht sprechen kann.
Warum den Beginn des Weihnachtsabends nicht schon auf den späteren Nachmittag anlegen?
Grössere Kinder hingegen verstehen sehr wohl, was wir ihnen sagen. Und trotzdem: Es ist so schwierig, wenn unter dem Baum die Geschenke warten. Was tun?
Kinder haben noch nicht die gleiche Impulskontrolle wie Erwachsene und auch der Bedürfnisaufschub hat eine Schmerzgrenze und diese ist durch wartende Geschenke klar heruntergesetzt. Gewisse Weihnachtstraditionen lohnen sich umzukrempeln, wenn Kinder dazu kommen. Warum Geschenke erst nach dem Essen auspacken? Warum den Beginn des Weihnachtsabends nicht schon auf den späteren Nachmittag anlegen? Und dann zum Beispiel mit einem gemeinsamen Apero mit Weihnachtsgeschichten, Liedern und Geschenke auspacken anfangen. Danach wird, mehr oder weniger in Ruhe gegessen und nach dem Hauptteil (oder zwischen den Gängen) dürfen die Kinder die Geschenke ausprobieren, spielen und die Grossen schwatzen am Tisch oder lassen das Essen ausklingen.
Wann dürfen Kinder vom Tisch aufstehen?
Kinder sollen lernen, dass es eine Zeit gibt, in der gegessen wird und eine Zeit, in der nicht gegessen wird. Ab einem gewissen Alter kann man von Kindern erwarten, dass sie sitzen bleiben, bis beispielsweise alle Kinder fertig sind oder bis die erste «Schöpfrunde» beendet ist. Sitzenbleiben, bis der hinterste und letzte Geniesser fertig ist, halte ich für sinnlos. Das wird zu einem Machtspiel, das niemandem etwas bringt. Es wird weder für die Kinder, geschweige denn für die Erwachsenen entspannter, wenn es unruhig wird am Tisch. Wichtig finde ich, dass die Kinder fragen, bevor sie aufstehen. Ein No-Go finde ich hierbei ein Kommen und Gehen wie am Hauptbahnhof. Wenn ein Kind aufsteht um zu spielen und dann nach 5 Minuten wieder an den Tisch sitzt um weiter zu essen geht das nicht.
Familienessen finden oft auch nicht zu Hause statt, sondern eben auch bei Tante Hanni, die so gerne Spinat kocht. Oder bei Onkel Herbert, der zum Fest immer Kalbsleberli serviert. Müssen Kinder alles probieren?
Grundsätzlich finde ich es schon sinnvoll, wenn Kinder immer wieder zum Probieren animiert werden. Erstens sind Kinder meist überskeptisch, wenn sie etwas noch nicht kennen. Und zweitens muss ein Kind, laut der Lebensmittelingenieurin (und Autorin des Buches Mit Kindern kochen, essen und geniessen) Marianne Botta ein neues Lebensmittel erfahrungsgemäss zehn- bis fünfzehnmal probieren, bis es sich an den neuen Geschmack gewöhnt hat und es mag. Also sollte man auch nicht zu früh aufgeben, sondern etwas Ungeliebtes immer wieder auf dem Menu-Plan haben, natürlich in Kombination mit etwas, was das Kind mag.
Auch lohnt es sich, um die Sonderwünsche der Kindern nicht ein zu grosses Theater zu mache und extra zu kochen. Stehen die Kinder immer im Mittelpunkt, wenn es ums Essen geht, egal ob Zuhause oder auswärts, wird das Verhalten unnötig zementiert. Ist man zu Besuch, darf man, meiner Meinung nach, auch mal ein Auge zudrücken und dem Kind helfen. Niemandem ist hier gedient, wenn das Kind einen Nervenzusammenbruch bei Tante Hanni und Onkel Herbert hat und auch wir Erwachsenen können bei gewissen Lebensmitteln die Abneigung ja verstehen. Wir haben gelernt unsere Impulse zu steuern und in den sauren Apfel zu beissen, die Kinder sind erst auf dem Weg dort hin. Wichtig finde ich, dass die Kinder Respekt vor dem Essen und vor der Köchin/dem Koch zeigen, die/der sich Mühe gegeben hat. Ein «Wäh, das find ich gruusig», ist unangebracht, ein freundliches «Ich han das ebe nöd so gern» nicht zu viel verlangt. Und dann heisst es, als Eltern stark sein und hinter dem Kind zu stehen, vielleicht auch mit einem schmunzelnden «Dafür hast du die Nüdeli auf dem Teller um so lieber, gell». Denn für Kinder sind solche Situationen auch nicht einfach.
Wir dürfen unseren Kindern also durchaus mal etwas aufzwingen?
Zwingen nicht, nein. Kontrolle und Selbstbestimmung finde ich immer ein wichtiges Thema. Beim Essen könnte ein Grundsatz sein: Die Eltern bestimmen, was gegessen wird – das Kind bestimmt, wie viel. Bei der Erstellung des wöchentlichen Menu-Plans könnten alle Familienmitglieder involviert werden. So haben auch die Kinder ein Mitbestimmungsrecht und freuen sich dann sehr, wenn es beispielsweise auch mal zum Abendessen Omeletten gibt.
Erziehungsarten sind so unterschiedlich wie Menschen. Und so kommt es in den besten Familien vor, dass man nicht einer Meinung ist – was dann wiederum zum Streit führt. Wie sollte man damit umgehen?
Auch hier dreht es sich wieder um das Thema Respekt, aber auch um Toleranz und Offenheit. Wer sagt denn, dass es nur so, wie ich es mache, richtig ist? Jede Erziehung, resp. das Menschenbild, die Regeln und Wertvorstellungen, die dahinter stecken, basieren auf einem Kontext und dieser ist in jeder Familienkonstellation mit verschiedenen Charakteren und Bedürfnissen anders. Ausserdem machen die meisten Wertvorstellungen für die Familien Sinn, oder haben dies zumindest mal in der Vergangenheit einmal gemacht. Es lohnt sich, sich dies immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, wenn man sich über Verhaltensweisen anderer auf den ersten Blick wundert. Da ist es auch sehr spannend, mal respektvoll nachzufragen, woher gewisse Überzeugungen kommen.
Eltern wollen das Beste für Ihre Kinder?
Ja. Ich glaube ich habe noch nie Eltern kennengelernt, und ich lerne viele kennen, die nicht das Beste für ihre Kinder wollen. Alle auf ihre Art und Weise und nach den besten Möglichkeiten, die sie im Moment zur Verfügung haben. Aber nicht selten verstecken sich im Umfeld diverse Super-Nannys, die sofort den Fehler im System entdecken, wenn auf Kinder anders reagiert wird, als es beispielsweise Jesper Juul empfiehlt. «Du musch Dich ja nöd wundere, wenn...». Wenn andere sich ungefragt einmischen, wird das oft als Angriff gedeutet, der nicht selten den Beschützerinstinkt in Eltern weckt, denn implizit oder direkt wird bei einer unerwünschten Meinungsäusserung von aussen das Verhalten des Kindes kritisiert. Sehr schnell werden jetzt Stacheln ausgefahren und es kommt zu den genannten Streit-Situationen. Aber leider macht es in solchen Momenten wenig Sinn in die Verteidigung zu gehen. Es gibt verschiedene andere Möglichkeiten, wie in dieser Situation besser reagiert werden kann.
Wie?
Für Eltern, die dem Konflikt gerne ganz aus dem Weg gehen möchte, was je nach Beteiligten sicherlich am meisten Sinn macht, liegt es nahe, die Kommentare zu ignorieren oder das Thema zu wechseln. Häufig ärgert man sich danach jedoch noch lange über den Vorfall und darüber, dass man sich nicht gewehrt hat.
Wer gerne die Situation ein für alle mal aus der Welt schaffen möchte, kann sich mittels Ich-Botschaften ein Gehör schaffen. Bei einer Ich-Botschaft geht man von den eigenen Gefühlen und Meinungen aus. Also zum Beispiel: «Ich habe das Gefühl, ich kriege es nicht gut genug hin, wenn du mich so häufig kritisierst.»
Mehr Tipps, wie es mit der Familie am Tisch etwas besser klappt, findet Ihr auch bei Mama mal 3. Jetzt erstmal durchatmen, denn: Kinder werden älter, die Situationen am Tisch somit auch etwas weniger anstrengend. Gut zu wissen: Der modulare Stokke® Steps™ und der Tripp Trapp® wachsen mit dem Kleinkind mit.
Tripp Trapp® Stuhl von Stokke®
Clikk™ Hochstuhl von Stokke®
Steps™ Stuhl von Stokke®
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Tripp Trapp® Stuhl von Stokke®
Der Tripp Trapp® darf in keinem Haushalt fehlen - tut er übrigens meist auch nicht. Kein Wunder, dass er so beliebt ist: Er ist ja auch ein Stuhl fürs Leben und wächst mit dem Kind mit. Extra Zubehör wie Baby Set und Sitzkissen kann dazugestellt werden. Die Sitzfläche und die Fussstütze ist flexibel verstellbar. Übrigens: den Tripp Trapp® kann man auch personalisieren mit einer gratis Gravur. Den beleibten Holzstuhl gibt es in 3 Holzsorten und in 13 verschiedenen Farben.
CHF 219.- bei Stokke® -
Clikk™ Hochstuhl von Stokke®
Hier ist der Name Programm: Der Clikk™ Hochstuhl ist in einer Minute zusammengebaut, beziehungsweise zusammengeklickt, man braucht nämlich keinerlei Werkzeug. Er ist geeignet für Kinder von 6 Monaten bis 3 Jahre, das Tray ist spülmaschinenfest und absolut pflegeleicht. Das Beste: der Sicherheitsgurt. Den Stuhl gibts in Cloud Grey (siehe Bild), White, Green und Sunny Coral.
CHF 219.- bei Stokke® -
Steps™ Stuhl von Stokke®
Mit diesem wandelbaren Stuhl sitzt Euer Kind bequem am Esstisch. Die großzügigen, abgerundeten Sitz- und Rückenflächen sind ergonomisch optimal und dank der grossen und ohne Werkzeug verstellbaren Fußstütze kann das Kind eigenständig in und aus dem Stuhl steigen. Den Sitz gibts in Weiss, Schwarz und Grau, den übrigen Stuhl in 9 modernen und ansprechenden Farben.
CHF 219.- bei Stokke®