Der Kluge reist mit dem Zuge, so heisst es doch. Deshalb haben wir uns in den Zug gesetzt und sind nach Arosa gefahren. Denn da gibt's Bären – so heisst auch. Trotz Regen (der irgendwie zum Sommer 2021 gehört) hatten wir viel Spass im Büdnerland. Denn neben Meister Petz haben wir auch unzählige Eichhörnchen gesehen. Und gefüttert.
Eine Zugreise ist ein kleines Abenteuer. Und auch wenn man eine Destination vor Augen hat, ist es doch auch so, dass auch der Weg ein bisschen das Ziel ist. Denn dieser birgt schon an sich ganz viel. Der Zürcher Hauptbahnhof zum Beispiel ist fast ein bisschen wie Kino. Hier könnten wir stundelang sitzen und schauen. Dem Kondukteuren, wie er in seine Pfeife bläst. Dem Gleisarbeiter, wie er die Weiche stellt. Der Geschäftsfrau, wie sie hektisch auf Stögis durch die Bahnhofshalle rennt. Wir rennen (für einmal) nicht, wir haben unser RailAway-Kombi-Angebot nämlich bereits online gelöst. Und uns auf der Seite auch gleich für die nächsten Familienausflüge inspirieren lassen, wenn das Wetter dann hoffentlich und endlich mitspielt.
Aber jetzt müssen wir trotzdem los. Denn um 12:38 fährt unser IC nach Chur – unser erster Zwischenhalt. Wir installieren uns im Wagen und langsam rollt der Zug aus dem HB. Das Kind steht staunend am Fenster und versucht die unzähligen Geleise zu zählen. Die Zeit nach Chur vertreiben wir uns mit dem Zmittag und einem Kartenspiel, dann rollt der Zug schon durch die Altstadt von Chur. «Wow, Mami. Dä Zug fahrt ja uf de Strass», staunt die 6-Jährige.
Angekommen in Chur steigen wir um auf die Rhätische Bahn. Ein Aussichtswagen und der Bärenwagen sind auch mit von der Partie, schwierig zu entscheiden, welchen wir nehmen. Die Wahl fällt dann doch auf den ganz normalen – denn da hat's noch ein ganzes Abteil für uns frei. Die Vorfreude auf die Bären wächst.
In Litzirüti steigen wir auf den Bus um, der wegen den Gleisarbeiten, den Zug ersetzt und uns die letzten paar Kilometer nach Arosa bringt. Gleich neben dem Bahnhof befindet sich die Gondel, die uns morgen hoch hinaus führen wird. Heute erkunden wir erst Mal Arosa und unser Hotel.
Die Anlage mit 10 Bahnen und der wohl schönsten Aussicht, die eine Minigolf-Bahn je gesehen hat, erzählt die Geschichte der Bärenernährung.
Gleich am nächsten Morgen geht's aufs Gondeli. In der Mittelstation des Aroser Weisshorns nehmen wir den Spielplatz in Beschlag. Während das Kind spielt, geniessen wir die Bergsonne und organisieren schon mal die Minigolf-Schläger. Denn die nächste Station ist das Bären-Minigolf. Die Anlage mit 10 Bahnen und der wohl schönsten Aussicht, die eine Minigolf-Bahn je gesehen hat, erzählt die Geschichte der Bärenernährung. Neben Spiel also auch eine ganze Menge an Infos.
Doch nun möchten wir die echten Bären sehen. Los geht's also zum Arosa Bärenland, das nur wenige Schritte entfernt ist. Hier ist die Heimat von Meimo, Amelia und Jambolina. Sie alle wurden aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet und haben hier ein artgerechtes Zuhause erhalten. Früher angekettet und in winzigen und vor Dreck stehenden Käfigen gehalten, wurden die drei von der Organisation VIER PFOTEN in Serbien, Albanien und der Ukraine befreit und nach Arosa gebracht. Hier dürfen sie in erster Linie wieder eines sein: Bären. Und das inmitten der fantastischen Bündner-Bergwelt. Doch vieles müssen sie erst wieder – oder überhaupt – lernen. Denn noch nie haben sie sich in der Natur aufgehalten bevor sie nach Arosa kamen.
Hier dürfen sie in erster Linie wieder eines sein: Bären.
Die ganze Geschichte der Bären kann man im Bärenland erfahren. Sei es über die Ausstellung, die unzähligen Infotafeln, die Mitarbeitenden, welche einem Red und Antwort stehen, oder einfach durchs reine Beobachten der Bären. Ein besonderes Erlebnis: der Abenteuerweg, welcher acht Plattformen über Hängebrücken miteinander verbindet und von dem aus man in luftiger Höhe die drei grossen Braunbären bestaunen kann. Ein Erlebnis, das ans Herz geht.
Nach einem kurzen Ausflug auf den Gipfel, wo wir dem Arosa Weisshornbären unser Glücksband anhängen und eine atemberaubendes Panorama geniessen dürfen, geht ab der Mittelstation unsere Reise mit einer kurzen Wanderung weiter. Vom Bärenland gehen wir in Richtung Eichhörnliwald und Talstation. Auf halbem Weg liegt die Sennerei Maran. Vielleicht kein Geheimtipp, aber trotzdem: Unbedingt anhalten und einkehren. Hier kann man nicht nur unglaublich guten Käse kaufen, sondern auch ebenso fantastischen Kaffi Baileys trinken, einen grossartigen Coupe Meringues essen oder aber – Tipp #2 – einen Sack Nüsse kaufen. Und ja, den braucht ihr bald ganz dringend. Denn was ist der Eichhörnliweg ohne Nüsse?
Der Eichhörnliweg fängt dann gleich ein wenig weiter unten an. Und glaubt uns: Nomen est Omen. Wenn Ihr hier keine Eichhörnlis sieht, dann nur, weil ihr einen der Bären mitgenommen habt. Alles andere ist schlicht unmöglich. Die kleinen Nager sind überall. Und sie wissen genau: Wir haben Essen für sie dabei.
Ganz zutraulich nehmen sie uns die Nüsse aus der Hand, klettern gar an uns hoch.
Ganz zutraulich nehmen sie uns die Nüsse aus der Hand, klettern gar an uns hoch. Und wenn sie die Leckereien nicht gleich verspeisen, dann verbuddeln sie sie für den Winter. Was wiederum die Vögel auf den Plan bringt. Die Tannenhäher nämlich haben sich hier genau angeschaut, wie das funktioniert. Kaum hat das Eichhörnchen seine Beute im Wald verscharrt und ist weg, kommt der Tannenhäher geflogen und gräbt sie wieder aus.
Mehr Tipps für einen Trip nach Graubünden findet Ihr hier. Wer diesen Ausflug mit Railaway macht, übernachtet am besten in Arosa – zum Beispiel im familienfreundlichen Sunstar Hotel.
Arosa Bärenland mit dem Zug im Kombi-Angebot von RailAway:
- 20% Ermässigung auf die Fahrt mit dem Öffentlichen Verkehr
- 10% Ermässigung auf den Eintritt ins Arosa Bärenland und auf die Luftseilbahn bis Weisshorn Mittelstation oder Wahlweise auch bis Weisshorngipfel und retour.
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