Ein wichtiger Grund für die so tiefe Zahl der Gründerinnen in diesem Land ist sicher in der Ausbildung zu suchen. Frauen erlernen insgesamt häufiger als Männer Berufe, in denen die Gelegenheiten, ein eigenes Unternehmen zu gründen, eher gering sind. So dominieren bei Start-up-Gründungen eher «typisch männliche» Studienfächer wie Wirtschafts-, Ingenieurwissenschaften und Informatik.

Besonders die beiden zuletzt erwähnten Studienfächer werden von Frauen noch immer sehr selten gewählt. Im Umkehrschluss trifft man sie unter den Start-up-Gründenden auch selten an. Das ist aber noch nicht alles: Frauen nennen die fehlende finanzielle Sicherheit nach der Geburt eines Kindes oder im Krankheitsfall ebenfalls als Grund, sich nicht in die Selbständigkeit zu begeben. Denn hier gilt: kein Mutterschaftsgeld, während die Kosten fürs Unternehmen weiterlaufen.

Frauen nehmen übrigens auch seltener eine externe Finanzierung in Anspruch, obschon Gründungen mit ausreichend Startkapital erfolgreicher sind. Sie arbeiten stattdessen mit ihrem eigenen Ersparten oder mit privat geliehenem Geld. Hinzu kommt: Viele Förderprogramme schliessen Fauen aus, weil das Kapital nur für Vollzeit-Gründungen gilt.