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Tadah

#mom2mom: Priska Hofmann.

Bevor Priska Hofmann als Managing Editor bei Style und Bolero startete, tanzte sie auf vielen Hochzeiten: Kinder, Online-Shop und ein eigener Blog -  ganz schön viel und irgendwann auch zuviel. Sie zog die Reissleine und hat sich endlich wieder Luft verschafft.

Tadah: Wie hat sich dein Leben verändert, als du Mutter wurdest (Im Guten und im Schlechten)?
Im Guten um eine Horizonterweiterung auf 360 Grad, um erwartungsfreie Liebe, um so viel Lustigkeit. Im Schlechten um eine neue Dimension an Müdigkeit, um eine neue Dimension von Angst.

Findest du Elternratgeber wertvoll? Und wenn ja, welche? (Hat ein Buch deinen Erziehungsstil beeinflusst?)
Für mich persönlich, nein.

Steckbrief
NAME
Priska Hofmann

KIDS
Selma (9), Emil (fast 6)
WORK-LIFE-BALANCE 
80% als Managing Editor bei den Zeitschriften Style und Bolero & getrennt erziehende Mutter

Welchen Ratschlag würdest du einer Mutter geben, die ihr erstes Kind erwartet?
Es in den letzten Wochen der Schwangerschaft ruhig anzugehen. Das sage ich, weil meine Tochter 1 Monat zu früh zur Welt kam und ich stets befürchtet habe, dass das mitunter an meinem vollen Programm lag.

Wann und warum wusstest du, dass der Vater deiner Kinder der Vater deiner Kinder werden wird?
Das war wohl schon, bevor ich mich in ihn verliebt habe. Er hat mich gleich zu Beginn zum Lachen gebracht wie kein Mensch zuvor, und dabei diese Unerschrockenheit dem Leben gegenüber ausgestrahlt - ich wusste ganz intuitiv, dass diese Mischung Werte verkörpert, die ich in meiner Familie weitergeben möchte.

 

Ich habe aber fest daran geglaubt, dass es für die Kinder wichtiger ist, dass sie zufriedene Eltern haben als unglückliche, die ihretwegen zusammen bleiben.

 

Hast du je gedacht: das schaff ich nicht? Und wenn ja, in welcher Situation? Und wie hast du sie gemeistert?
Ja, als ich wieder in Zürich arbeitete, jedoch noch in Graubünden lebte. Neben der Familie und dem Job noch einen Onlineshop und einen Mamablog hatte. Und mein Mann und ich uns in der Trennungsphase befanden, aber noch nichts entschieden war. Ich habe mir eingestanden, dass das zu viel ist. Dann den Blog aufgegeben, Anteil am Onlineshop verkauft, und einige Entscheidungen getroffen, die das organisatorische und emotionale Vakuum gelöst haben.

Hast du manchmal ein schlechtes Gewissen deinen Kindern gegenüber?
Als wir uns als Eltern trennten, schlich sich das schlechte Gewissen öfters an. Ich habe aber fest daran geglaubt, dass es für die Kinder wichtiger ist, dass sie zufriedene Eltern haben als unglückliche, die ihretwegen zusammen bleiben. An diesem Schutzschild habe ich eventuelles schlechtes Gewissen abgewandt - immer noch zu recht, finde ich.

Darf man als Mutter lügen? Und wenn ja, wann und wieso?
Im Kleinen ja (Keine Ahnung, wer die Schoggi gegessen hat!) und in Ausnahmefällen auch im Grossen. Ich glaube da sehr an die richtige Intuition und Timing der Eltern.

Was landet auf keinen Fall in eurem Kinderzimmer?
Ein TV. Abgesehen davon arbeite ich eher daran, dass das Kinderzimmer nicht im Wohnzimmer landet.

Euer Lieblingskinderbuch?
Aktuell verschlingt der Kleine „Lustige Taschenbücher“ von Donald Duck aus den 80er Jahren - beim Umzug ist uns ein riesiger Karton damit in die Hände gefallen. Die Grosse versinkt in „Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt“ - nach der „Drei !!!“-Obsession eine Wohltat, ein richtig schönes Buch.

Wie sieht ein idealer Tag mit deinen Kindern aus? Und wie einer «dieser» Tage?
Unser ideale Tag hat mit Wasser in verschiedenen Formen zu tun: im Winter, wenn wir ohne grosse Verzögerungen auf den Skiern stehen, am liebsten mit Freunden, irgendwo auf dem Berg zusammen Pommes „mit dem feinen Gewürz“ essen. Im Sommer das gleiche in Blau: ein Tag am See. Idealerweise treffen wir kleine und grosse Freunde, spielen, lachen, geniessen unsere oder grössere Gesellschaft.

 

Die «Vivre et laisser vivre»-Haltung meiner Mutter hat mich geprägt wie nichts anderes.

 

Welche Charaktereigenschaften soll dein Kind von dir haben?
Empathie und die Fähigkeit, mit teilweise sehr gegensätzlichen Eigenschaften auszukommen. Und die Relevanz von Humor - auch mit sich selber - nicht aus den Augen zu verlieren.

Was wirst du deinem Kind nie erzählen? Und warum nicht?
Nichts. Gewisses allerdings erst, wenn sie erwachsen sind und danach fragen.

Was ist Eure nächste Feriendestination?
Ibiza im Frühling - 2 Mütter, 6 Kinder…

Wofür gibst du am meisten Geld aus?
Abgesehen vom Wohnen fürs Reisen.

Wie ähnlich bist du deiner eigenen Mutter?
In einigem sehr. Ihre «Vivre et laisser vivre»-Haltung hat mich geprägt wie nichts anderes. Ich hoffe, ich bin so emphatisch wie sie und emotional grosszügig. Leider weiss ich, dass ich im Thema Geduld nur Bruchteile von ihr geerbt habe.

Was inspiriert dich?
Andere Frauen und Mütter. Und Quotes von grossen Denkern auf Instagram…

Was macht dich nervös?
Schlaflosigkeit. Mein Leben funktioniert so gut, wenn ich genügend Schlaf kriege. Wälze ich mich mal im Bett, seh’ ich bald den Rest der Woche flöten gehen. Diese Vorstellung macht mich dann so nervös, dass es mit dem Einschlafen sowieso nicht mehr klappt.

Wie und wo tankst du für den nächsten Tag Energie?
Beim Lesen. Noch lieber bei einem Essen und Wein mit Freunden.

Hat sich deine Einstellung zu deiner Karriere geändert, seit du Mutter bist?
Nein. Ich habe das grosse Glück, dass ich davor und jetzt immer Tätigkeiten nachgehen durfte, die mich mit viel Freude erfüllt haben. Ich musste für meine Karriere nie einen hohen Preis zahlen, für den ich nun nicht mehr bereit wäre.

Welcher Mutter möchtest du das Wort übergeben und wieso?
Meiner Flimser Freundin Sol. Sie hat Zwillinge im gleichen Alter wie meine Tochter, und noch zwei kleinere Mädchen. In Sachen Geduld mit ihren Kindern und in der Organisation ihres kunterbunten Familienlebens ist sie mir stets ein Vorbild. Auch Dank ihr habe ich während meinen Jahren in Graubünden eine zweite Heimat gefunden.

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